Martin Luther – Antisemit, Sexist, Tyrannenfreund!
Leider Gottes bleiben wir im „Lutherjahr“ 2017 nicht von Veranstaltungen, auf denen Luther als Held und Vordenker gepriesen wird, verschont. Am kommenden Samstag, dem 5. August, soll in Annaberg-Buchholz ein Theaterstück über den Tyrannenkumpel und Antisemiten vorgeführt werden.
Martin Luther wird oft als Freiheitskämpfer und Retter des Christentums bezeichnet. Seine Unterstützer*Innen und die protestantische Kirche verteidigen ihn als „Kind seiner Zeit“ und deuten seine barbarischen Offenbarungen mit allerlei Interpretationsgeschick um, damit der Mythos des „deutschen Helden“ aufrecht erhalten werden kann.
Die Menschen feiern einen dogmatischen Sexisten!
Luther schuf die wesentliche Prämisse für die Marginalisierung der Frau in der protestantischen Welt, indem er ihr die Aufgaben „Hausarbeit und Männer gebären“ als gottgegebene Bestimmung aufs Auge drückte. An anderer Stelle sagte er: „Unkraut wächst schnell, darum wachsen Mädchen schneller als Jungen.“
Die Menschen feiern einen Antisemiten!
Luther stellte einmal die Frage: „Was sollen wir Christen nun tun mit diesem verdammten, verworfenen Volk der Juden?“ Seine Antwort waren sieben Schritte, die er zynisch als „scharfe Barmherzigkeit“ betitelte:
Mensch solle Synagogen verbrennen, Häuser zerstören, deren Bewohner*Innen in Ställen umbringen, Gebet- und Talmudbücher wegnehmen, Rabbiner*Innen das Leben unter Androhung der Todesstrafe verbieten, Händler*Innen das Wegerecht entziehen, ihnen weiterhin das Geldgeschäft verbieten und all ihr Bargeld und ihren Schmuck enteignen. Anschließend sollten, Luthers Ansicht nach, alle jungen Jüd*Innen ihr Brot „im Schweiße ihres Angesichts mit harter Arbeit“ verdienen.
Die Menschen feiern einen Tyrannenfreund!
Luther war ein äußerst autoritärer Charakter, der stets forderte, den „Pöbel“ mit Gewalt zu regieren. „Es ist besser, wenn Tyrannen hundert Ungerechtigkeiten gegen das Volk verüben, als dass das Volk eine einzige Ungerechtigkeit gegen die Tyrannen verübt.“
Martin Luther stand unter anderem für Sexismus und Antisemitismus. Somit werden auch durch dessen Statue auf dem Annaberger Kirchplatz seine Aussagen weiter transportiert. Wir werden das Theaterstück kritisch kommentieren und fragen uns, weshalb die Statue noch immer steht.
*Informationen und Zitate stammen teils von gegendiehelden.blogsport.eu – Wir unterstützen deren Forderung nach einer deutlichen Kritik, die den Mythos eines barmherzigen Reformators angreift.