Linke Freiräume verteidigen! – Rebellische Strukturen erhalten!

Hier folgt ein Bericht zu unsere Demonstration am 27.8.2022 in Schwarzenberg unter dem Motto „Linke Freiräume verteidigen! – Rebellische Strukturen erhalten!“

Wir trafen uns 13:12 Uhr am Busbahnhof im Erzgebirgischen Schwarzenberg, dem Aufruf folgten etwa 200 Menschen um gegen die Kriminalisierung von Antifaschismus und für den Erhalt von Linken Freiräumen zu demonstrieren. In Schwarzenberg wurde am 27.April aufgrund einer Sachbeschädigung eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Es wurde wegen des Vorwurfs der Plakatierung ermittelt. Das der Aufmarsch von so vielen Bullen unverhältnismäßig war, wurde den Bullen am Tag der Hausdurchsuchung wohl selbst klar, weshalb es dazu bis heute keinen Polizeibericht oder ähnliche Meldungen gibt. 200 Bullen die in den einzigen linken Freiraum im ganzen Erzgebirge einrücken und mit einer scheinheiligen Beweislage ein ganzes Haus durchsuchen, obwohl nur eine Person beschuldigt wurde, das wollen wir nicht hinnehmen.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Menschen, die sich solidarisch zeigen, die mit uns dem Regen getrotzt haben oder welche gespendet haben um die kommenden Repressionskosten zu deckeln oder einfach ein offenes Ohr für die Betroffenen Personen haben.

Durch Starkregen Vorort haben wir unsere eigentliche Route verändert.
So sind wir gemeinsam zum Rathaus gelaufen, wo es einen Redebeitrag vom gescheiterten Projekt „Freiraum Annaberg-Buchholz“ zu hören gab, in diesem ging es folglich darum, warum es keinen Freiraum in Annaberg-Buchholz geben wird und welche Gründe zum scheitern des Projektes führten. Zum einen gab es wenige Unterstützter:innen und des weiteren wurde auf die soziale Situation jungendlicher im Erzgebirge und dem daraus resultierenden Wegzug junger Menschen eingegangen, welche natürlich dann in der lokalen politischen Arbeit fehlen, die Problematiken der jungen Menschen, werden von den Städten und Kommunen zu wenig bearbeitet, und es werden zu wenige Angebote geschaffen, die Jugendliche anregen im Erzgebirge zu bleiben. Solange Perspektivlosigkeit herrscht, geringe Löhne gezahlt werden oder zu wenig Freizeitangebote im Erzgebirge geschaffen werden, haben wir folglich mit dem Wegzug zu kämpfen.

Weiter ging es dann über die B101 in das Hausprojekt in Schwarzenberg, wo die Demonstration beendet wurde und noch zwei Bands gespielt haben.

In der lokalen Neonaziszene gab es keine offiziellen Mobilisierungen die Demonstration aktiv zu stören, vereinzelt riefen Personen in Kommentaren der „Freien Erzgebirger“ auf. Die Neonazis blieben der Demonstration fern. Auch das schlechte Wetter könnte ein Indikator dafür gewesen sein, dass es nur zu wenigen Pöbeleien kam. Im Gegensatz zum letzten Jahr in Zwönitz als wir am 31. Juni zu einer antifaschistischen Demonstration in aufgerufen haben ,dort gab es große Neonazi-Mobilisierungen aus ganz Sachsen, welche dazu führten das mehrere große Neonazigruppen versuchten unsere Demonstration anzugreifen.

Wir Danken allen Supporter/Innen und möchte dazu anregen uns Kritik zukommen zu lassen.

Das Titelbild stammt von dem Journalisten Johannes Grunert, der auch die Rechte an diesem Foto besitzt.