Am Sonntag, dem 03. Februar fand in den Räumen des Lokals „Zur Altstadt“ ein Konzert mit dem rechtsradikalen Musiker ‚Lunikoff‘ statt. Nachdem Anfang Januar 2018 bereits ein Auftritt Michael Regener´s, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, in Johanngeorgenstadt bekannt geworden war und ein weiterer Auftritt in Eibenstock von der Polizei verhindert werden konnte, ist dies ein Indikator für dessen Kontakte und Beliebtheit in der Region.
Regener ist ehemaliger Sänger der neonazistischen Band ‚Landser‘ sowie Sänger der Band ‚Die Lunikoff-Verschwörung‘. Letztere traten beispielsweise im Jahr 2017 zusammen mit einschlägig bekannten Bands wie ‚Sleipnir‘ und ‚Stahlgewitter‘ auf dem Konzert „Rock gegen Überfremdung“ in Themar auf.
2003 wurde Regener wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung zu 3 Jahren Haft verurteilt. Diese brachte ihm in rechtsradikalen Kreisen einen „Märtyrer-Status“ ein. Mittlerweile tritt er regelmäßig in kleineren Locations auf. Die Auftritte werden selten öffenlich beworben.
Durch Beobachtungen und aus einem Instagram-Post war zu schließen, dass die Veranstaltung in besagter Location stattfand. Auf einem Foto posierte eine Person zusammen mit Lunikoff vor einer Bilderreihe an der Wand. Vergleicht man diese mit Bildern der Kneipe auf Facebook und liest man die zugehörigen hashtags unter dem Insta-Foto (#Balladenabend #lunikoff #live #schönersonntag #erzgebirge) bestehen keine Zweifel mehr am Auftritt Regeners.
Die Kneipe auf der großen Kartengasse in Annaberg-B., die seit einigen Jahren den öffentlichen Betrieb eingestellt hat, war trotz dessen immer wieder ein Anlaufpunkt Rechtsradikaler. Öfters tummelten sich zahlreiche bekannte und unbekanntere Nazis vor dem Haus. Welche Veranstaltungen darin stattfanden, ist jedoch nicht bekannt.
Für uns ist klar, dass derartige Veranstaltungen unterbunden werden müssen und gegebenenfalls auch die Location „Zur Altstadt“ endgültig dicht gemacht werden muss. Einen Ort, an dem sich Nazis treffen und Veranstaltungen organisieren können, darf es nicht geben. Rechte Strukturen dürfen sich nicht weiter manifestieren – weder in den Vierteln noch in der Gesellschaft.